Aserbaidschanische Nachrichten auf Deutsch
3.Ausgabe Ein gemeinsames Projekt mit
       
  Was ist AzerInterWelle? - Information zum Projekt    
  "Haben Sie Gewußt?" - was die Aserbaidschaner in Europa machen.    
  In dieser Ausgabe:
Aktuelle Schlagzeilen
Die Konzeprtion der nationalen Sicherheit.
In Baku ist der Internationaler Preßklub eröffnet.
Menschen und Kulturen
Die Entstehung von Jazz in Aserbaidschan
Aserbaidschan Weltweit
Erzeugend die Wellen.
Forum aserbaidschanischer Diaspora.
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2.Ausgabe
       
  Aktuelle Schlagzeilen    
 


Konferenz über Wirtschaftsfragen der Aserbaidschanischen Republik
in Berlin, 31.05. – 01.06. 2005


Am 31. Mai wird in Berlin die Konferenz über Wirtschaftsfragen der Aserbaidschanischen Republik eröffnet. Die Vereinbarung über die Einberufung der Wirtschaftskonferenz wurde, nach Angaben der Nachrichtenagentur „Trend“, während des jüngsten Arbeitsbesuches des Präsidenten der Republik Aserbaidschan, Ilham Aliyew, in Deutschland getroffen. Seitdem auch laufen intensive Organisationsvorbereitungen. Die Konferenz wird ihre Arbeit voraussichtlich am 1. Juni 2005 beenden.
Die Durchführung dieser Tagung ist von großer Bedeutung, da sie für Unternehmen aus beiden Ländern die Möglichkeit eröffnet, erste enge Geschäftskontakte mit den möglichen Partnern aus jeweiligem Land zu knüpfen. Zuletzt hat die Wirtschaftskonferenz über Entwicklungsfragen in Aserbaidschan 2003 in Stuttgart stattgefunden. 40 Repräsentanten aserbaidschanischer Unternehmen haben sich daran beteiligt, wobei 17 von ihnen erfolgreich den geschäftlichen Kontakte zu deutschen Kollegen aufgenommen haben.
Aserbaidschan wird ein attraktiver Wirtschaftspartner für Bundesrepublik. Mit einem BIP-Wachstum von jeweils über zehn Prozent in den letzten Jahren gehört Aserbaidschan zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. “Aserbaidschan ist ein dynamisch entwickelnder Wachstumsmarkt", erklärte Rudi Lamprecht, Mitglied des Vorstandes der Siemens AG und Mitglied des Präsidiums des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, anlässlich des Treffens der Regierungschefs beider Länder in Berlin. "Die deutschen Unternehmer haben die Attraktivität des aserbaidschanischen Marktes erkannt.", stellte er weiter fest, überzeugt von der Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung in dieser jungen Präsidialdemokratie.
Der deutsch-aserbaidschanische Handel erreichte 2003 383 Mio. Euro. 2004 machte der Handelsumsatz zwischen beiden Ländern, nach Angaben der Aserbaidschanischen Regierung, 235, 5 Mio. US Dollar aus, dabei führte Aserbaidschan in die Bundesrepublik Waren in Wert von 36,9 Mio. US Dollar ein.

Von Rahib Gojayev
Quelle: ayna.az

In Baku ist der Internationale Preßklub eröffnet.

Dem internationalen Tag der Pressefreiheit gewidmet ist Anfang Juni in Baku die Eröffnung des Internationalen Preßklub stattgefunden. An der Eröffnungszeremonie haben Regierungsvertreter, Abgeordnete, Repräsentative diplomatischer Missionen, internationalen Gremien, Medien und Verbänden teilgenommen. Gefördert durch unterschiedliche Sponsoren sind Firma "Intellekt" und Tageszeitung "Kaspi" die Stifter des Klubs. Wie dessen Direktor Djafar Djafarov betonte, stellt der Klub eine unabhängige Organisation dar, die Demokratie, soziale Entwicklung und internationale Zusammenarbeit propagiert.

Der Klub bezweckt Förderung der Entwicklung der Medien und Erhöhung des beruflichen Niveaus von Journalisten. Insbesondere ist die Durchführung von Berufsseminaren und Kursen für Journalisten, Produzenten und Medienmanager geplant. Darüber hinaus ist die Veranstaltung unterschiedlicher Meetings und "runder Tischer" für Journalisten und Experten vorgesehen. Für Journalisten und Studenten der Journalistik werden die Programme des Preßklubs kostenfrei sein. Gerüstet mit moderner Medien- und Funktechnik wird der Klub einheimischen und ausländischen Journalisten die Möglichkeit geben hier zu arbeiten, Freizeit zu verbringen und kostenlos Internet zu benutzen.

Laut der Information von Turan-Agentur hat der Direktor des Preßklubs Djafar Djafarov von Maskauer Staatlichen Universität absolviert, gab Vorlesungen an der Geschichtefakultät der Bakuer Staatsuniversität, arbeitete danach als Leiter Jugendamts beim Ministerium für Jugend und Sport. In den letzten Jahren leitete er den UN-Ressourcecenter für nichtstaatliche Organisationen.
Echo Juni2003

 

   
  Menschen und Kulturen    
 

Die Entstehung von Jazz in Aserbaidschan.
Vagif Mustafazade: verschmelzend Jazz mit Mugham
Von Vagif Samadoglu

Schon im 19. Jahrhundert war Baku für seine Erdölvorräte bekannt. Die Europäer wurden in diese Stadt angezogen und zusammen mit einheimischen Unternehmern gewannen sie die Forderung von mehr als 51 Prozent der Ölproduktion der Welt.

Ungefähr in derselben Zeit wurde in America eine neue Form der Musik geboren - Jazz. Entstanden in Restaurants und Hinterstraßen von New Orlean und Chicago vermischte in sich dieser neue, hypnotisierende Klang diverser kultureller Traditionen, einschließlich afrikanischer Rhythmen, asiatischer Improvisation und abstrakter Denkweise, europäischer klassischer Musik und sogar der Symbolen amerikanischen Ureinwohner.

Auf dem Photo oben: Aziza und ihr Vater Vagif Mustafazade.

Schon bald danach fand diese neue Klangsynthese ihr Weg in andere Örter der Welt, einschließlich Baku. Die Zeitschriftenarchive zeigen, daß die Bands in Bakuer Restaurants Jazzmusik spielten. Robert Nobel und seine Brüder, Ludwig und Alfred, hörten Jazzmusik in Baku zu. Bedauerlicherweise wurde keine frühere Aufnahme davon gefunden, um professionelle Qualität festzustellen.

Aber eine ironische Windung des Schicksals brachte den wirtschaftlichen Boom Aserbaidschans zu einem Zusammenbruch. Im Jahre 1920 gewann das sowjetische Regime die Kontrolle über die Region und nach kurzer Zeit beeinflußte sowjetische Doktrin alle Aspekte der Verhältnissen zu Kunst, Literatur und Gefühle. Alles gehörte dem Gegenstand kommunistischer Ideologie und zentralisierter Kontrolle. Nichts entkam deren Musterung, sogar die Musik, einschließlich, was zu singen, was zu spielen und was zu zuhören. All diese Entscheidungen waren in Moskauer Kreml getroffen, nicht von einheimischen Künstlern.

Das Sowjetische Verbot Auf Jazz

Im Jahre 1945, am Ende von das, was die Sowjets als der Große Patriotische Krieg benannt haben (Zweite Weltkrieg), entschied Stalin den Jazz zu verbieten, mit der Begründung - sie sein eine Musik von Kapitalisten. Zu dieser Zeit war die Jazzmusik in Deutschland schon seit 1933 durch Hitler, als "die Musik von Schwarzen" verboten.

Infolgedessen, zwischen 1945 und Stalins Tod 1953 waren nicht nur Jazz, sonder auch die auf Saxophon gespielte Musikstücke verboten. Es ist eine Tatsache, daß damals das berühmte Solo in "Bolero" von Ravel auf einem Fagott gespielt wurde. So ein Verbot war auch zu erwarten. Die totalitären Regimes scheinen immer gegenüber denjenigen Kunstarten verdachtsvoll zu sein, die auf gleichmacherischer Improvisierung basieren. Auch heutzutage wird Jazz üblicherweise in den Ländern regiert durch diktatorischen Regimes nicht sanktioniert.

Auf dem Photo oben: Zwei großen Pianisten Aserbaidschans - Tofig Quliyev (sitzend) und Vagif Mustafazadeh

Trotz dieser Verbote begann Anfang 50er eine neue Bewegung in Jazz in Aserbaidschan zu entstehen, die als "Jazz-Mugham" oder "Mugham-Jazz" (was immer man sich bevorzugt). Ihr Ursprung war in Baku; ihr Geisteskind - Vagif Mustafazade.

Freundschaft in Kindheit

Vagif wurde 1940 in Baku geboren, in einer sehr schwierigen Periode, als unser Land noch kein Lächeln des Jazz trug. Er ist ein heller Stern in dieser Dunkelheit geworden und entwickelte sich einen außerordentlich großen Jazzmann, Pianist und Komponist.

Eigentlich kann ich mich nicht richtig erinnern, wann ich Vagif zum ersten Mal getroffen habe. Es scheint so zu sein, daß ich ihn immer kannte. Es müßte irgendwann in früheren Schuljahren sein. Er war ein Jahr jünger als ich. Später entdeckte ich, daß sein Name, genauso wie meine, von meinem Vater, berühmten Dichter Samad Vurgun, ausgewählt wurde. Seine Mutter bat meinen Vater, einen Namen vorzuschlagen. "Vagif" ist ein arabisches Wort und bedeutet "extrem kenntnisreich". In der Tat könnte Vagif selber zu einem Dichter werden. Nicht viele Leute kannten seine Scharfsinnigkeit. Meine Familie hütet immer noch zarte Erinnerungen an dem 3-jährigen Vagif, der auswendig einen Teil des Theaterstücks meines Vaters "Farhad und Schirin" zitierte. Dabei hat er das Stück nur einmal gehört.
Ich kann mich noch gut an den Tagen erinnern, als Vagif und ich mit unseren Freunden zusammen uns vor dem Jungfrauenturm im Park namens Sabir versammelten und mejchana rezitierten. Mejchana ist ein rhythmisches Gedicht, man kann das als "rap" des Orients beschreiben. Schade, dass keiner von diesen Werken war aufgezeichnet. Wie erwartet war Mejchana im Sowjetischen Aserbaidschan auch verboten, weil improvisierte poetische Versen nicht kontrolliert und zensiert werden konnten. Das totalitarische Regime hat das als Pöbeldichtkunst eingestuft. Es sieht ganz danach, dass Vagif und ich zu den "größten Pöbel" gehörten.


Heimlich zugehört - BBC

Vagif wohnte in einem zweistockigen Appartement in Itscheri Schecher (die Innenstadt), das seither ins Vagifs Hausmuseum umgewandelt wurde und besichtigt werden kann. Das Gebäude wurde während des Ölbooms gebaut, aber nachdem die Sowjets gekommen sind wurde das Gebäude wild in kleine Appartements geteilt.

Vagif Mustafasade und seine Mutter Siver chanim (Fr. Siver) wurde ein kleines Zimmer zugeteilt, das gleichzeitig als Schlaf- und Aufenthaltszimmer diente. . Zum Glück war das Zimmer hell und hat im Sonnenlicht "gebadet". Die müssten die Küche und das Badezimmer mit den anderen Einwohnern des Gebäudes teilen. Trotz der dürftigen Existenz wurde dieses kleine Zimmer zu einer Schatzkammer des musikalischen Wissens und zum Startpunkt der Jazzbewegung in Aserbaidschan. Ich habe so viele zärtliche Erinnerungen an die Zeit, das wir zusammen verbracht und die Programme des Kurzwellensender BBC zugehört haben in der Hoffnung die ausgestrahlte Jazzmusik zu erwischen. Keiner von uns konnte Englisch.

Danach haben wir immer versucht die Musik, dass wir eben gehört haben, auf dem alten Klavier nachzuspielen. Radiosender BBC war unsere einzige Quelle der Jazzmusik. Ich habe Musik das ganze Leben lang studiert, aber das war in der Mitte der 50-ern, dass ich das erste Mal Jazz nach Noten gespielt habe. Das Einzige, dass wir noch tun konnten war alle unsere Chancen ausnutzen um zuzuhören und dann die Musik nachzuspielen. Damals hatten wir keinen Zugang zu den persönlichen Aufzeichnungsgeräten (Recorder). Vagif war ein echter Kenner. Er hatte ein unglaubliches Gehör für Musik.

Sein Musiklehrer gab ihm einmal auf, die Präludien in C-Sharp Minor von Rachmaninov zu lernen. Er hatte keinen Zugang zu Noten, also hatte er die Aufzeichnung mehrmals zugehört und dann nachgespielt.

Ganz zufällig konnten wir Jazz im Kino hören. Man konnte immer vorhersagen wann ein amerikanischer Spion in sowjetischen Filmen auftauchen würde. Sein Auftritt war mit Jazz signalisiert. Nach dem zweiten Weltkrieg hatten wir auch Zugang zu den wenigen amerikanischen Filmen. Einige hatten Jazz in Soundtracks.

Vagif und ich haben uns diese Filme immer wieder angesehen, manchmal auch 20-30 Mal. Wir haben auf die Momente mit Jazz gewartet, dann zurück nach Hause geeilt, nachgespielt solange wir das noch frisch im Kopf hielten. Ich erinnere mich an das Sad Baby Soundtrack zum Film "The Fate of an American Soldier", das uns immer zum Weinen brachte.

Nicht mehr verbannt

Nach dem Tod Stalins 1953 wurde das Verbot auf Jazz allmählich aufgehoben. Aber das Publikum war immer noch verdächtig. Wie erwartet die Situation war nicht Übernacht anders. Zum Beispiel musste Vagif als eingeplant in der Musikschule N1 konzertieren, wo seine Mutter unterrichtete. Sein Programm enthielt 2 oder 3 kurze Jazzausführungen. Das Konzert hat aber nie stattgefunden, weil die Musik als kapitalistisch eingestuft wurde.

Deswegen haben Vagif und andere Musikanten, die vom Jazz begeistert waren, in den Klubs und privat ausgeführt. Das klassische Jazz, Tanzmusik und Blues einschließlich, haben den Kern seine Repertoire gebildet. Er hat einige erstaunliche Improvisationen von Fox Trot, Charleston und One-Step, sowie von dem Glen Millers "Serenade of the Sunny Valley" geschaffen.

Dann kam B-Bop. Irgendwie hatte Vagif immer eine Neigung zum improvisierten Jazz. Er wusste wirklich nicht warum, aber er begann zu leben mit dieser Leibe und dieser Befallenheit zu Jazz. Der Grund dafür blieb auch ihm geheim gehalten.

1958 wurde er zum Pianisten des Volksinstrumentalorchesters auserwählt. Er setzte es fort, in den Klubs die Jazztanzmusik zu spielen, aber es war schon klar, dass es ihm nicht so ganz gut passte. Er war immer auf der Suche nach etwas anderem. Er war unruhig und die Suche plagte ihn moralisch und manchmal auch physisch. Der Fakt, dass er seine inner Welt nicht offen in der Öffentlichkeit ausdrucken konnte und dass er seine Gefühle nicht direkt mit den Leuten teilen konnte hat ihn zum Konsum von Alkohol und Drogen gebracht.

Die Wörter der Kritiker halfen nicht. Ihre Meinungen waren oft entgegengesetzt. Manchmal lobten sie ihn, das andere Mal kritisierten sie ihn heftig.

Die Geburt von Jazz Mugham

Vagif schuf seinen eigenen Klang - seine eigene Art von Jazz - eine Fusion von Jazz und Mugam, eine Form der Musik das in Aserbaidschan als Volksmusik ganz beliebt war. In der Tat Vagif Mustafasade war der Erste, der die Jazzmusik mit der nationalen ethnischen Musik verknüpft war. Dieser Trend ist nicht neu. Aserbaidschan war schon immer das Erste im Muslimischen Osten, wenn es um die Musik ging. Die erste Oper, die ersten Opersängerinnen, das erste Ballet und das erste symphonische Orchester in der muslimischen Welt hat Aserbaidschan geschaffen.

Jazz Mugam ist Jazzmusik, dass auf der Modalform der Mugham basiert, genauso wie die Mugham Symphonien auf Mugham basieren. Der übliche Jazz ist durch den metrischen Rhythmus charakterisiert. Der Mugham Jazz aber improvisiert sowohl den Rhythmus als auch das Zeitmass.

In den frühen 60-ern hat Vagif Anerkennung als Jazzmusikant außerhalb Aserbaidschans gewonnen. 1966 Willis Connover , der Mdderator der Radiosendung "Jazz time" hat Vagif zu einem "extraordinären Musikant" erklärt. "Es ist unmöglich einen den ihm gleichen zu finden. Er ist der lyristikvollste Pianist, den ich jemals gekannt habe."

In dem Jahr ist Conover zum Jazzfestival in Tallin, Estland gekommen, nachdem er einige europäische Staaten besicht hatte. Er hat seine Enttäuschung mit dem amerikanischen Jazz, den er auf dem Festival gehört hatte, ausgedruckt. Er hat sich darüber beschwert, dass "keiner kann den amerikanischen Jazz so spielen, wie es die Amerikaner selber tun".

Als die Teilnehmer des Festivals es gehört haben, haben die ihre Programme geändert und sich auf ihren eigenen Nationalstücken konzentriert. Jeder hat erwartet, dass Vagif auch dasselbe tun würde und einen der seinen Jazz Mugam-Stücke ausführen wird. Aber er hat den Conover zum Wettbewerb aufgerufen und alle überrascht, indem er "The Man I Love" von Gerschwin gespielt hat. Als er die Ausführung beendet hat, ist Conover "Bravo!" aufschreiend und klatschend aufgestanden. Vagif hat es bewiesen, dass er auch den amerikanischen Jazz genauso oder sogar besser als die Amerikaner spielen kann. Er hat den ersten Platz auf dem Festival bekommen.
Trotz der weltweiten Anerkennung fand Vagif immer noch keine Unterstützung zu Hause. Einige seiner Freude, mich einschließlich, die an der Musikkonservatorium (z. Z. Musikakademie) gelehrt haben, konnten da für ihn keine Stelle sichern. Die Machthabenden haben sich immer beschwert, dass er sich zu viel mit Jazz beschäftigt. 1964 hat er endlich eine Stelle bekommen dank der Bemühungen von Rafig Guliyev und Sohrab Adigosalsade, die beide da unterrichteten.

Die Geburt von Aziza

Vagif reiste nach Georgien ab, wo er die berühmte Orera Gruppe organisierte und den berühmten Musikanten wie Tomas Kuraschwili half. Das war also in Georgien, wo er die junge Frau Elsa traf, die er später heiratete. Vagif hatte bereits eine Tochter Laleh aus seiner ersten Ehe, die zu einer extraordinären talentierten klassischen Pianistin wurde und 1991 den Grand Prize für Klavier in Epinal, Frankreich bekommen hat.

Dann wurde eine Tochter der Elsa geboren, die sie Aziza nannten. Sie wurde jetzt zu einer Jazzstar, genau wie ihr Vater davor war. 1978 hat Vagif den ersten Platz auf dem 8. Internationalen Jazzfestival in Monaco für seine Ausführung "Waiting for Aziza" erhalten.

Die anderen Pianisten haben großen Respekt vor Mustafasade. Einmal, als Vagif in Hotal Iveriya in Tbilisi gespielt hat, hat ihn der berühmte amerikanische Jazzpianist und Bluesmeister B.B. King gehört. Er hat gesagt: " Herr Mustafasade, sie nennen mich der König des Blues", ich aber würde es von mir wünschen, dass ich Blues genauso gut wie Sie spielen würde".

Der Tod Vagifs

Sein Tod hat viele Leute schockiert. Er war nur 39 als er 1979 auf der Bühne bei einem Konzert in Taschkent, Usbekistan starb. Irgendwie scheint mir diese Tragödie nicht so erstaunlich zu sein. Ich könnte es vorhersehen. Jederzeit dass ich ihn Klavier spielen sah, war wie eine Seite gespannt. Ich wusste, dass er die Musik die lange überleben wird.

Drei Monate später am 16 März 1980 half ich beim Organisieren des Memorialabends im Schauspielerhaus. Es kamen so viele Leute um ihn zu ehren, dass wir die Lautsprecher auf der Strasse stellen mussten. Es war einfach nicht genug Platz im Saal. Nach einigen Tagen hat Conover die ganze Radiosendung seiner Erinnerung gewidmet.

Vagifs Mutter hat sich ihr restliches Leben damit beschäftigt, eine offizielle Erlaubnis zum Einrichten von Hausmuseum zum ehren ihres Sohnes zu bekommen. Sie hat es geschafft den Ort so zu modelliern, wie es einst war, als sie da gewohnt haben. Das Vagifs Hausmuseum war am 1 März 1988, 8 Jahre nach Vagifs Tod, eröffnet. 8 Jahre danach im Januar 1996 ist Vagifs Mutter Siver Chanum gestorben.

Das Museum ist offen zum Publikum, wo Vagid und ich so viele unvergessliche Stunden und Tage verbracht haben, als wir die Sendungen von BBC gehört und nachgespielt haben.

Das ist ein sehr einfaches Museum. Viele Fotos an den Wänden. Das Klavier ist immer noch im Zimmer, sowie das alte Holzgehäuse von Radio.

Es ist erstaunlich, wie diese Jazzsendungen, die wir vor 30-40 Jahren gehört haben, die Mauer von Totalitarism durchbohren konnten und ein Klang das einst entstand bis jetzt die Jazzmusik in Aserbaidschan beeinflusst.

Vagif Samadoglu, der Autor dieser Artikel, ist der Sohn des berühmten dichter Samad Vurgun. Er studierte klassische Musik und hat die Musikakademie in Baku in und die Musikkonservatorium in Moskau absolviert. Er hat den ersten Platz auf dem Musikfestival in Baku 1962 bekommen. Er widmet gegenwärtig seine ganze Zeit der Poesie. Sein letztes Buch "Men burdajam" (ich bin hier) wurde in Baku 1996 publiziert.

Vagif Mustafasades Hausmuseum befindet sich in Itscheri Scheher (Innenstadt) in der Duksovski Ecke, Vagif Mustafasade Ecke 4.

Azerbaijan International 10.1

   
  Aserbaidschan Weltweit    
  Erzeugend die Wellen.
Die Radioprogramme von Universität Princeton spielen aserbaidschanische Musik.
Von Marvin Rosen

"Aserbaidschanische Musik bringt mich in einen anderen Teil der Welt mit ihren exotischen Melodien, bunten Orchestrierungen und mit einer wahren Synthesis von Osten und Westen. Ich bin so fasziniert durch ihre erhobene Stimmung und improvisierungsvolle Natur." - Marvin Rosen

Die Radioshows von Marvin Rosen "Classical Discoveries" (Klassische Entdeckungen) werden jeden Dienstag von 8:30 bis 11 Uhr vormittags von der Radiostation der Universität Princeton, WPRB 103,3 FM, ausgestrahlt. In den letzten Jahren hat Rosen den Radiohörer mehrere aserbaidschanische Musikwerke vorgestellt, die sie anders niemals gehört hätten.

Zum Beispiel, in einer Programm in Januar 2002 spielte Rosen die "Meditation" von Azer Rzaev, ein Werk mit Ramiz Guliyev auf dem Tar begleitet von dem Aserbaidschanischen Staatskammerorchester und dirigiert von Yashar Imanov. Zurück nach Baku, Rezaev, der jetzt 72 ist, hat seinen ausgelasteten Terminplan unterbrochen, um das Büro von Azerbaijan International Magazin zu besuchen und seine Musik von dieser Radiostation live über das Internet zu hören. Nicht erwähnungswert ist, daß er erfreulich geschockt war zu erfahren, daß seine Musikwerke in den USA gespielt werden.

Eine Woche danach wurde aserbaidschanischer Komponist Haji Khanmammadov, der jetzt 84 ist, mit seinen einmaligen Konzerten auf Tar N.1 und 2, ausgeführt auch von Ramiz Guliyev, in der Sendung vorgetragen. Im März brachte Rosen das symphonische Werk von Soltan Hajiyev "Karvan" (Karawane) vor. Mehrmals brachte er die Auswähle aus den Opera von Uzeyir Hajibeyov, sowie "Koroglu".



Oben: 1997 haben sich Azerbaijan International mit AMOCO zusammengearbeitet, eine CD-Serie der klassischen aserbaidschanischen Musik gewidmet zu produzieren. Die sechs Albums enthalten: Symphonische Musik, Balletts, Konzerts, Klaviermusik, Opera und Kammermusik, eine Sammlung der 74 Werke von 15 aserbaidschanischen Komponisten. Die CD-Deckblätter, alle von aserbaidschanischen Mahlers gezeichnet, sind oben abgebildet.

Nach 70 Jahren des Lebens hinter Informationssperre der Sowjetunions finden endlich diese aserbaidschanische Musiker und Komponisten der Weltklasse ihre Zuhörerschaft außerhalb der Grenzen ihres eigenen Landes.

Mein lang gewarteter Traum von Gestaltung und Moderierung einer Radioshows wurde im Mai 1997 Wahr, als die WPRB bei Princeton eröffnet wurde. Mein Show "Classical Discoveries" spielt selten gehörte Auswähle aus allen musikalischen Perioden, mit einem Schwerpunkt auf den ältesten und neuesten Werke. Es ist wirklich erstaunlich, wie viel wertvolle alte und neue Musik ist auf den CD verfügbar, aber nur selten, wenn überhaupt, wird davon im Radio vorgebracht.

Allgemeines Gefühl der Öffentlichkeit bezüglich heutiger Musik betrifft mich zutiefst. Viele Konzertbesucher behaupten, daß wenn ein Konzert den Namen eines unbekannten Komponisten des 20. Jahrhunderts enthaltet, ist die Musik höchstwahrscheinlich unmelodiös, unharmonisch und einfach nicht unterhaltsam. Soweit die Musik dem bekannten Repertoire nicht gehört, hat sie kaum eine Möglichkeit gehört zu werden. Ich wollte mit meiner Sendung - "Classical Discoveries" beweisen, wie unrecht sie hatten.

Wie habe ich aserbaidschanische Musik kennengelernt? Als ich jung war, hatte ich ein ernsthaftes Interesse an Werken vom amerikanischen Komponist Alan Hovhaness, der von östlicher Musik sehr inspiriert war. Mein Interesse führte mich bald auf eine Reise ostwärts.

Schließlich stieß ich auf Musikwerke des großen aserbaidschanischen Komponisten Fikret Amirov (1918-1982). Sein Werk "Aserbaidschanischer Mugham" hat mich mit seinen exotischen Melodien und Orchestrierung sehr aufgeregt. Diese Aufnahme, dirigiert vom großen Leopold Stokowski, erregte mein tiefstes Interesse und machte mich für Amirovs Musik sehr aufgeregt. Stokowski war nicht nur ein wundervoller Dirigent, sondern auch ein guter Veranstalter, der wenig bekannte Musikstücke der Öffentlichkeit präsentierte. Ohne die Stokowskis Aufnahme bei Label "Everest" würde mir der Name Fikret Amirov nichts bedeuten.
Einige Jahre später machte ich mich mit den schon oben erwähnten sechs CD-Set der klassischen Musik Aserbaidschans, die 1997 von Azerbaijan International Magazine produziert und von Amoco gefördert wurde. Da die Musik von Fikret Amirov mir schon bekannt war, war ich auf die anderen 14 aserbaidschanischen Komponisten in dieser Sammlung von 74 Musikstücken gespannt. Seit dem höre ich diese Musikstücke mit großem Vergnügen und lasse sie oft in meiner Sendung spielen.

Ich erzähle auch den Zuhörer, wie viele unglaublich schöne Musikstücke auf der Welt gibt und wie selten sie gehört wird. Wir verpassen so viel. Ich verstehe nicht, warum die Konzerthallen nur so wenig davon vorführen. Zum Beispiel, ich würde mich sehr freuen, eine Originaldarbietung eines "Tar" Konzerten von Haji Khanmammadov zu hören. Ich glaube, die Originaldarbietung von so einem Musikstück würde den Saal "auf den Kopf stellen!" (Ramiz Guliyev zeigt auf dieser CD-Sammlung eine eigenartige Darbietung dieser Musik).

Ich gebe zu, daß mich die Aserbaidschanische Musik in einen anderen Teil der Welt mit ihren exotischen Melodien, bunten Orchestrierungen und mit einer wahren Synthesis von Osten und Westen bringt. Ich bin so fasziniert durch ihre erhobene Stimmung und improvisierungsvolle Natur.

Ich selbe spielte auch in den letzten Jahren aserbaidschanische Musikstücke auf meinen Klavierkonzerten. Zum Beispiel, ich spielte vier von acht Stücken, die Fikrat Amirov 1954 komponierte. Technische sind diese Musikwerke nicht kompliziert. Sie könnten eine Alternative zu russischen Komponisten darstellen, die in Klavierunterrichten durchaus Vereinigten Staaten gelernt werden. Kabalevski und Schostakovitsch sind zum Beispiel große Komponisten, aber ich glaube, daß die Aserbaidschanische Komponisten in der Tat eine mit Abstand bemerkenswerte Abwechslung zu standardmäßige russische Klavierliteratur anbieten.

Musik ist ein Botschafter des Friedens zur Welt. Es ist die wichtigste Aufgabe für uns, über die Komponisten aus aller Welt zu lernen und nicht Eurozentrisch zu sein. Ich bin so froh, daß unsere Radiostation mir die Möglichkeit gibt, diese Musikwerke amerikanischen Zuhörer darzubieten.

Marvin Rosen einen Ph.D. in Musikwissenschaften der Columbia University of Washington, D.C. Neben der Moderation von Radishow "Classical Discoveries" in Princeton ist er ein Mitarbeiter von Musikalischen Konservatorium Westminster. Rosen hat zwei CDs mit Aufsätze von Alan Hovhaness: "Fred the Cat" und "Visions" für Koch International Classics aufgenommen.

Um das breite Repertoire der Musik, die in der Show von Herrn Rosen "Classical Discoveries" zu hören sind, zu sehen, besuchen Sie die Homepage der Show http://ourworld.cs.com/clasdis/index.html. Sie ist auch auf der Seite www.wprb.com zu hören ist. Die obengenannte CD-Sammlung mit klassische Aserbaidschanische Musik ist unter diese Adresse zu erwerben: http://www.azer.com/aiweb/categories/store/store.html.

Forum Aserbaidschanischer Diaspora
Ist am 30.Mai in Izmir (Türkei) stattgefunden.

Auf der Initiative von Staatkomitee für Zusammenarbeit mit den im Ausland lebenden Aserbaidschanern ist am 30. Mai dieses Jahres im Izmir ein Forum Aserbaidschanischer Diaspora stattgefunden, das während aserbaidschanischen Tagen in der Türkei abgehalten wurde, die 3 Tage dauerten. Nach Information vom Preß-Sekretär des Komitees Mirsamed Jafarli haben die Vorbereitungen einige Monaten in Anspruch genommen.

Im Rahmen der Tage wurde in Izmir ein aserbaidschanischer Park eröffnet, auf deren Gelände ein Kulturzentrum "Aserbaidschanisches Haus" gegründet wird. Daneben soll auch ein Museum aserbaidschanischer Literatur, Art, Geschichte und Kultur eröffnet werden. Es fand auch die Präsentation des Buches "Staatliche Sorge um aserbaidschanische Diaspora" statt, in dem Tätigkeit aserbaidschanischen Präsident Heydar Aliyev in diesem Bereich erwähnt wird. Der 85.Jubiläum der Aserbaidschanischen Demokratischen Republik und dem 80.Jahrigen Jubiläum von Heydar Aliyev wurde dabei eine große Konferenz gewidmet.

Nach der Konferenz wurde ein Konzert aserbaidschanischer Künstler veranstaltet. Außer Feierlichkeiten fanden auch Arbeitstreffen von nach Izmir gekommenen Repräsentanten aserbaidschanischen Organisationen. Das mit 170 Vertretern aus 20 Ländern abgehaltene vorangehende Forum in Mainz hat große Aufsätze herausgearbeitet, betonte Jafarli. So wurde am Ende des Treffens eine gemeinsame Resolution zu den Richtungen der weiteren Tätigkeit der Diaspora verabschiedet.
Echo Juni2003

   
       
       
       
 


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